Brünner Todesmarsch 1945 und 2025 ein Marsch der Vergebung. 27.000 Brünner vertrieben, 22.000 überlebten. Erinnern, Brücken bauen, vergeben auch an Hitler, Beneš, Heydrich, Pokorny und an sich selbst. Am 31.5.2025 bin ich 30 Kilometer von Pohořelice nach Brünn gelaufen. Nicht allein, sondern in Gemeinschaft, im Rahmen der Veranstaltung Meeting Brno. Es war anstrengend, die Sonne…
Prof. Dr. Gustav Pirchan war ein Prager zweisprachiger Historiker, Bürger der Tschechoslowakei, ein Sudetendeutscher Professor der Deutschen Karls-Universität. 1945 starb er im Lager Theresienstadt. Gustav Pirchan (1881–1945) war kein ideologischer Denker, kein politischer Akteur, sondern ein Archivbeamter, Professor und Brückenbauer zwischen Kulturen. Er sprach besser Tschechisch als so mancher Tscheche, war Bürger der Tschechoslowakei, lehrte…
Prof. Jürgen Kocka sprach in Prag über Deutschlands komplexe Erinnerungskultur, über NS-Verbrechen, die Deutschen als Opfer, Vertreibung und den Aufstieg des Populismus. Seine Überlegungen sind ein wertvoller Beitrag zur Verteidigung der Demokratie. Am 13. Mai 2025 empfing die Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik einen der renommiertesten deutschen Historiker unserer Zeit, Prof. Jürgen Kocka. In…
Im Eröffnungsvortrag der Reihe „Phantastisches Böhmen“ erzählte Prof. Dr. Stefan Samerski von Otfried Preußlers Kindheit, dem sagenhaften Räuber Hotzenplotz und einer verschwundenen Heimat. Am 28. April 2025 durfte ich Henry Ertner im Adalbert-Stifter-Saal in München dabei sein, als Prof. Dr. Samerski mit spürbarer Leidenschaft die neue Vortragsreihe „Phantastisches Böhmen“ eröffnete. Thema des Abends: Räuber Hotzenplotz,…
Eine bewegende Geschichte über Vertreibung, Heimat und eine Liebe, die Jahrzehnte überdauerte. Wie Hans und Edith aus Hohenelbe getrennt wurden, sich wiederfanden – und mein Leben tief berührten. Kindheit in einem Dorf voller leerer Häuser Mein Vater Jan Ertner war in meiner Kindheit Agronom. Wir wohnten in Wildschütz, einem kleinen Ort nahe Trautenau im Riesengebirge.…
Immer mehr junge Tschechen zeigen Reife im Umgang mit der Geschichte. Sie schreiben über Geschichte, Vertreibung, Täter und Erinnerung – und bauen damit Brücken für eine gemeinsame Zukunft. Die Vergangenheit ist kein abgeschlossenes Kapitel. Sie lebt in Familien, in Städten, in stillen Lücken der Erinnerung. In Tschechien war die Auseinandersetzung mit der Vertreibung der deutschsprachigen…
Der 4. März 1919 ist ein Datum, das in der deutschen und tschechischen Geschichte einen tiefen Einschnitt markiert, aber in der tschechischen Erinnerungskultur weitgehend in Vergessenheit geraten ist. An diesem Tag fanden in mehreren sudetendeutschen Städten Demonstrationen für das Selbstbestimmungsrecht statt, die von der neuen tschechoslowakischen Armee blutig niedergeschlagen wurden. 54 Menschen kamen dabei ums…
Am 14.2.2025 eröffnete der renommierte Historiker Prof. Dr. Arnold Suppan im Heiligenhof in Bad Kissingen die Veranstaltungsreihe „80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs und die Vertreibung der Sudetendeutschen – Gedenken und Lernen„. Prof. Suppan, geboren 1945 in St. Veit an der Glan, Kärnten, studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Wien. Nach seiner Promotion im…
Das Wochenseminar „Deutsch-tschechische Wechselbeziehungen – grenzüberschreitende Konzepte und Projekte“ vom 12. bis 15. November 2024 brachte auch den Vortrag von Herrn Dr. Kotzian. Ich Henry Ertner hatte das Vergnügen auch mit dabei zu sein. Kennen Sie die Redewendung „Das sind für mich böhmische Dörfer“? Sie beschreibt etwas Unverständliches, Fremdes. Ironischerweise spiegelt sie genau das wider,…
Alles begann mit einem regnerischen Morgen in dem historischen Kloster in Haindorf. Das Gespräch mit Philipp Dippl, dem Bildungsreferenten des Heiligenhofs und mir Henry Ertner, entwickelte sich zu einer Chance, die meine Forschungsarbeit in einen interessanten Kontext stellen sollte. Seine spontane Einladung, beim Seminar „Deutsch-tschechische Wechselbeziehungen“ im Heiligenhof zu referieren, erwies sich als Glücksfall. Begegnungen…