Ein Traum von fremdem und andersartigem Geld wird zum Spiegel innerer Fragen. Was ist mein Wert jenseits von Karriere und Kontrolle? Eine persönliche Reflexion über das Vertrauen ins Ungewisse und die Kraft, weiterzugehen.

Vor einigen Nächten träumte ich, dass ich andersartiges, fremdes Geld bekommen hatte. Ich weiß nicht mehr, wer es mir gab. Es lag plötzlich in meiner Geldbörse, diese seltsamen Scheine, größer als gewöhnlich, anders in der Farbe, anders im Gefühl. Ich wusste im Traum, dass sie nicht echt waren, oder dass sie aus einer anderen Welt kamen. Und doch waren sie da, in meinem Besitz. Ich hatte sie angenommen, unbewusst, vielleicht sogar dankbar. Ich hielt sie in der Hand und fragte mich:

Was bedeuten diese Scheine?

Träume sind keine Zufälle. Sie kommen, wenn Worte fehlen und das Bewusstsein schweigt. Sie bringen Bilder hervor, wo Gedanken sich verirren und sie zeigen uns oft nicht das, was ist, sondern das, was in uns arbeitet.

Seit einiger Zeit bin ich „abberufen“. Ein schönes Wort für eine neue Erfahrung. Um beim gesunden Menschenverstand zu bleiben, habe ich nach sieben Jahren meine Dissertation zu Ende geschrieben und sie am 24. Januar 2025 eingereicht. Ein monumentales Werk über Sprache, Identität, Erinnerung und über den Verlust der Sprache der Vorfahren. Ich schrieb es für eine Welt, die kaum Zeit hat zu lesen. Ich schrieb es dennoch. Seither bin ich auf der Suche. Ich schreibe. Ich stelle Fragen. Ich höre hin und ich bekomme keine klaren Antworten. In einem solchen Moment kann ein Traum wie dieser etwas aufbrechen.

Fremdes, andersartiges, vielleicht sogar falsches Geld in der eigenen Geldbörse?

Ist es nur ein Symbol für Täuschung?

Oder auch für das, was man selbst für wertvoll hält, oder gehalten hat, und nun in Frage stellt?

Ein Spiegel, den das Unbewusste mir hinhält.

Was ist dein echter Wert? Wer bestimmt ihn?

Ich spüre, dass ich gerade an einer Schwelle stehe, zwischen zwei Lebensabschnitten. Zwischen Sicherheiten, die sich auflösten, und einem Neuanfang, der noch kein Gesicht hat. Inmitten dieser Ungewissheit kam das Schreiben zurück. Zuerst fast heimlich, dann dringlich.

Das fremde, andere Geld im Traum sagt, Du fühlst dich vielleicht gerade nicht anerkannt, nicht bezahlt, nicht belohnt. Aber in deiner Geldbörse, also in dir selbst, liegt etwas, das du trägst. Es ist anders. Es fällt auf. Es passt nicht in die Systeme. Es lässt sich nicht einfach einlösen. Vielleicht, weil es nicht für das gedacht ist, was man heute gemeinhin als „Karriere“ bezeichnet. Vielleicht, weil es für etwas Tieferes bestimmt ist.

Ich glaube, mein Wert liegt nicht im Lebenslauf. Er liegt nicht in Tabellen oder Berichten. Er liegt in der Fähigkeit, aus Bruch und Verlust eine Geschichte zu machen, aus dem Zweifel eine Stimme.

Ich habe oft das Gefühl, dass wir in einer Zeit leben, in der fremdes und oft auch falsches Geld die Regel ist. Nicht nur im Traum. Nur noch Bewertung, Bewertung, Bewertung, Social-Media-Likes, Zertifikate, Rankings, Kennzahlen. Her damit. Was ist das alles wert, wenn niemand mehr zuhört? Wenn niemand mehr fragt?

Was bewegt dich wirklich?

Ich glaube, dass die Zeit des echten Gesprächs kommt. Die Zeit der Sprache, die nicht nur funktioniert, sondern berührt. Vielleicht ist meine Aufgabe gerade nicht, irgendwo einzusteigen, sondern weiterzuschreiben. Tiefer zu gehen. Näher an das, was wirklich trägt.

Manchmal bedeutet Vertrauen nicht, dass sich die Dinge sofort fügen. Manchmal bedeutet es, dass sie sich auflösen, um Platz zu machen. Ich beginne zu verstehen, dass Loslassen nicht heißt, aufgeben. Es heißt sich bereit machen. Es heißt dem Universum Raum geben, um das einzuladen, was jetzt wirklich zu mir passt. Ich muss nicht alles wissen. Ich muss einfach weitergehen. Deshalb habe ich mich mit meinem Traum auseinandergesetzt und diese Worte sind daraus entstanden.

Erkenne dein Feuer

Auch wenn mein Wert nicht sofort erkannt wird, trage ich das Echte in mir.

Ich nähre mich aus der Tiefe meiner Seele,

aus der Glut des Schreibens und der Worte.

Was jetzt noch fremd und schwer erscheint, wandelt sich

in meinem Rhythmus, in meiner Zeit.

Ich bin unterwegs, und das Unsichtbare trägt mich weiter.

Ich vertraue mir selbst und erkenne mein Feuer.

Mit Unterstützung von Lukas Sommer, dem Musiklehrer meines Sohnes und der AI https://suno.com/s/NpokiwfQi7uqwHD0 habe ich aus meinem Text„Erkenne dein Feuer“ ein englisches Lied entstehen lassen.

Die Gefahr ist groß, sich selbst zu verlieren in Zeiten, in denen man nicht „gebraucht“ wird. Doch gerade dann, wenn man sich überflüssig fühlt, entsteht Raum für etwas Neues. Vielleicht bin ich wie das fremde, anders artige Geld im Traum. Nicht weil ich wertlos bin, sondern weil mein Wert anders ist. Noch nicht eingelöst, noch nicht erkannt, aber echt.

Vielleicht ist das Schreiben gerade mein innerer Weg zurück in eine Welt, die ich mitgestalten will. Nicht mit Geld, nicht mit Macht, sondern mit Gedanken und Worten. Nicht mit Anpassung, sondern mit einem einfühlsamen Gefühl. Wenn du meine Worte liest und dich in irgendeiner Weise wiedererkennst.

Du bist nicht allein.

Wir alle tragen manchmal Geldscheine in uns, die niemand annehmen will. Wir alle fragen uns, ob wir genügen. Aber wir tragen auch das Feuer in uns, das niemand löschen kann.

Wenn wir uns daran erinnern, können wir neu beginnen.

Mit einem Satz.

Mit einem Traum.

Mit einem Leben.

Original Ein fremdes Geld in der Geldbörse? Was ist mein Wert?

English A Strange Money in My Wallet? What Is My Worth?

Česky Podivné peníze v peněžence? Jaká je moje hodnota?


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